Cha do mal her: Das VINI e GUSTO Tee-ABC

Heiße Tasse für Besserwisser: Teil 1: A bis K!

Da der Frühling ja noch etwas auf sich warten lässt, machen wir es uns mit einer heißen Tasse Tee gemütlich. Doch was trinken wir da eigentlich?

Vorausgeschickt sei, dass Tee im eigentlichen Sinne nur vom Teestrauch Camellia sinensis stammt und wir den Begriff im Folgenden auch so verwenden – alles andere ist nur Aufguss. Und wer noch mehr wissen will oder erfahren möchte, welcher Tee nach seinem Geschmack sein könnte, der kann sich unseres kleinen ABCs für Genießer und Schlaumeier bedienen.

 

Abkürzungen: Vor allem bei Schwarztee üblich, geben Blattgrad an. Wenig Aussagekraft über das Produkt. Vor allem schwankt die Interpretation je nach Plantage und Hersteller. Generell gilt: je länger, desto besser (zumindest teurer).

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Darjeeling TGFOP1 Blatt-Tee

Afrika: Eher mittelprächtige Qualitäten aus ostafrikanischen Länder wie Kenia und Malawi. Potential nach oben.

Aromatisierte Tees: Modeprodukt der letzten Jahre. Schwarz- oder Grüntee wird mehr oder weniger natürlich verfeinert und vermischt. Klassisch: Earl Grey. Für Sangria-Trinker.

Assam:   Großes subtropisches Anbaugebiet in Nordostindien. Kräftiger, malziger Schwarztee für Cabernet-Trinker und Ostfriesen.

Beutel: Was dem Wein sein Tetrapak, ist dem Tee sein Beutel: Die Verpackung ist es nicht, die Schuld am Inhalt hat. Teebeutel sind auch generell völlig in Ordnung, bieten aber weniger Auswahl als lose Ware.

Bio: Bei Blättern, die man von Hand erntet und später in (fast) kochendem Wasser ziehen lässt, ist Spritzmittelverzicht sicher keine schlechte Idee. In heißen Gegenden wie Assam ist Bio-Anbau leichter als zum Beispiel in Darjeeling oder Japan.

Blatt-Tee:  Blätter, die ohne besondere Zerkleinerung getrocknet und verkauft werden. Generell nur lose und nie im Teebeutel zu finden. Bizarre Abkürzungen wie FTGFOP sagen etwas über die Qualität des Blatts, nicht aber unbedingt über den Geschmack aus.

Broken: Absichtlich oder unabsichtlich zerkleinerte Blätter, Bestandteil des Teebeutels. Ergiebiger und kräftiger als Blatttee.

Ceylon: Alte und bei Tee noch gängige Bezeichnung für Sri Lanka. Sehr variable Qualität, exportiert Unmengen an staubigem Schwarztee für Teebeutel.

Cha: Japanisch für ‘Tee‘. Cha-Do ist deren Teezeremonie.

Chai: Indisches Nationalgetränk – Schwarztee mit Gewürzen, Milch und Zucker. Mitunter wird auch nur die Mischung aus Zimt, Cardomon, etc. als Chai bezeichnet.

China: Sprichwörtlich teereiches Land. Die einstige Quasi-Monopolstellung büßte China mit den Opiumkriegen (egtl. Teekriege) ein. Heute nur wenig Export: würzig-süßlicher Schwarztee, gepriesener Grüntee, Spezialität Pu-Erh.

Darjeeling: Indisches Anbaugebiet am Fuße des Himalaya. Eher leichte, blumige Schwarztees, die manchmal als Champagner des Tees bezeichnet werden (kosten auch entsprechend).

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Darjeeling-Tee; oft sogar noch heller

Earl Grey: Mit Bergamottenöl aromatisierter Schwarztee. Im Idealfall fein zitrusfruchtig, billige Exemplare erinnern an WC-Reiniger. Für Star Trek-Fans.

Fermentation: Trennt den schwarzen vom grünen Tee. Gänzlich un-rassistisches Verfahren, bei dem den Blättern einfach erlaubt wird, mit Sauerstoff zu reagieren und Farbe und Aromen zu entwickeln.

Flush: Fachbegriff für die Ernte. In den tropischen Anbaugebieten sind mehrere pro Saison möglich. Die erste ist meistens leichter als die zweite.

Formosa: Alte Bezeichnung für Taiwan. Bei Tees noch üblich, oder für Monty Burns-Imitationen.

Gelber Tee: Jung gepflückter grüner Tee.

Grüner Tee: Teeblätter, bei denen die natürliche Oxydation nach der Ernte unterbunden wird, werden zu Grüntee. Geschmackliche Variation von kräftig-bitter über grasig zu leicht und blumig-mild. Für Weißweintrinker.

Hundertmark: Großer deutscher Blatt-Tee-Importeur.

Indien: Bedeutendste Teenation für Schwarztee dank britischem Kolonialismus.

Japan: Bedeutender Produzent von angesehenem Grüntee in Pulver- oder Blattform.

Java: Produziert neben Kaffee und Softwareplattformen auch Tee.

Karawanentee: Typisch russische Mischung, kräftig mit einem Teil Rauchtee. Ab damit in den Samowar.

Keemun: Chinesischer Schwarztee. Mittelkräftig, würzig und leicht süßlich. Für Burgunderfreunde.

Kräutertee: Für Leser mit schlechtem Kurzzeitgedächtnis – ist nämlich kein Tee im eigentlichen Sinne. Generell auch zu variantenreich, um auf alle einzugehen.

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